Go green, respect the past and move on.

Ein Satz, kurz und bündig, treffend und vor allem mit Rhytmus. Go green, respect the past and move on.

Von der alternativen Lebensbeschreibung über die aktuelle ICE-Beilage bis zum Wahlprogramm der Grünen / CDU steht ähnliches mittlerweile überall. Nachhaltigkeit! Familie! Verantwortung! und, ähm Nachhaltigkeit! Ein LandgartenliebeHandarbeit-Slogan, mit dessen Gehalt gerade sehr viel Geld verdient wird.

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Und zugleich ein Satz, der in seiner trockenen Selbstverständlichkeit doch weitgehend ungeliebt ist. Als geistiges Dekor also gern gesehen, als Ziel oder Leitlinie abgelehnt. Was willst Du mir wieder vorschreiben – a geh weida! Alles andere als unaufgeregter common sense.

Selbst die CSU feiert ja neuerdings ihre grünen Tage, Bauerntage, ökologische Ressorts für die Frauen-AG und die CDU hält dem Vernehmen nach auch einen vegetarischen Wochentag in ihrer Kantine aus. Beide sammeln ihre Prozentpunkte mit Hohn und Spott über den Veggieday oder freiwiligen Verzicht.
Solange die Folgekosten der Bewirtschaftung (Beispiel) nicht in der Verwertungskette ankommen und das Verursachungsprinzip greift, hat die Umsetzung der akzeptierten Ethik keine Chance.

Aber schlimmer noch als die ökonomische scheint in unserer Gesellschaft nur die Idee einer moralischen Unzulänglichkeit zu sein, die selbst ein Handeln nach an sich wirtschaftlich (langfristig) gebotenen Entscheidungen blockiert. Nachdem die Konfrontation mit der Zerstörung der eigenen Grundlagen auf allen gesellschaftlichen Ebenen (Resourcen, Landwirtschaft, Wirtschaft …) evident ist und den eigenen Moralvorstellungen widerspricht, führt das bloße Ansprechen der Problematik letzlich zu einem moralischen Vorwurf. Dem deutschen Michel als Berufsmoralisten mißfällt nichts mehr als der Zweifel an seiner moralischen Überlegenheit.

Eine Pattsituation.

Also viel Spaß noch bei den Koalitionsverhandlungen!