Der Frühling kommt und wieder ist für nichts genügend Zeit. Nicht für die Liebsten und nicht für die Arbeit, nicht für Spaziergänge, um die Produktivität des Müßiggangs zu bestätigen und nicht für ein paar nette Worte, die einem doch gerne einfallen bei diesen Farben.

Dabei ist es beruhigend und heiter anzusehen, wenn sich die Welt dreht wie immer. Diese Kontinuitäten sind es, die Hoffnung machen.

Man kann den schlimmsten Drachen müde kämpfen mit Lust, Beharrlichkeit und Resistenz. Aber nicht durch schlichten Glauben und Vertrauen.

Es muss auch langsam mal wieder was anderes kommen, als die Geschichte mit dem informationell-militärischen Komplex – auch wenn ich meine, dass diese Entwicklung noch immer unterschätzt wird. Gut möglich, dass dadurch alles das, wie wir es kennen unter die Räder kommt. Gut möglich auch, das die Entwicklung gestoppt wird, durch unbedachte Hybris und Herrschaftsallüren der lupenreinen Demokratie Russland.

Ändern wird sich erstmal nichts. Noch ist der Drache wach und keinesfalls bereit, die Datenwolken zu verlassen. Es irritiert mich ein wenig, dass die Rolle der Werbung in diesem ganzen Spiel nicht in den Blick genommen wird. Die Werbung finanziert und auf die Werbung hin ist der informationelle Teil des Komplexes ausgerichtet. Hier wollen alle hin, weil das Geld verdient wird. Hier werden alle korrupt und kriechen sich gegenseitig in den Hintern. Das wird so hingenommen. Doch ohne die Finanzierung von BigData in den Blick zu nehmen, wird sich eine Lösung nicht finden. Hier liegt aber auch der Grund für das Unverständnis eines entscheidenden Teils der Bevölkerung. Der hat mit der Welt der Werbung nunmal nicht so viel zu tun, jenseits von Manufaktum oder der Beilage in SZ und FAZ – oder meint es zumindest.

Möglich auch, dass der müde Drache nur der Schoßhund ist von dem Leviathan der sich in der Infrastruktur des BigData festgefressen hat und uns nicht mehr loslässt.

Wie auch immer, es wird eben auch Frühling. Der Krokus kommt hier auch schon raus.