Mediale Rahmenbedingungen ziehen bekanntermaßen einen gewissen Stil und Charakter nach sich. Der (vergleichsweise) Anspruch an Seriosität der überregionalen Tageszeitung, ein eher laxer Umgang mit Wahrheit, Moral oder Rücksichtnahme in bebilderten Gazetten, die Lust am Verdammen oder Hochlebenlassen gleichermaßen in den SocialMedias und dergleichen mehr.
Das Blog dürfte dabei als Versuch der halböffentlichen Stellungnahme zu Welt und Weltgeschehen eine Gefahr der Negativität in sich tragen, soweit es nicht um die Mitteilung des nächsten süßen Katzenbildes geht. Eine Spur der Kritik, die sich durch das Raisonieren zieht als Differenz zwischen dem da draußen und dem, der/die da schreibt.
EIn Grund, weshalb ich bisher meinem Wunsch nicht nachgekommen bin, über das Kulturforum zu schreiben. Es gibt da kaum etwas, was man auch mit dem allerbesten Willen und humorvoll aufgeladen nicht als repräsentativ für ein ästhetisches und intellekutelles Versagen auf allen Ebenen deuten könnte. Und doch handelt es sich um einen zentralen Platz, den man unmöglich umgehen kann, wenn man nur einen Funken Kunstbeflissenheit in sich spürt. Über diese schiefe Ebene muß man hergehen, wenn man in die glanzvollen Räume der Gemäldegalerie, in das selten unter Wert verkaufte Kupferstichkabinett oder in das zerrissene Labyrinth des Kunstgewerbemuseums möchte. Was man sich dabei gedacht hat ist ein Rätsel, das beschrieben werden will.
Einen Teil dieser Aufgabe, hat nun ein Artikel von Peter von Becker im Tagesspiegel übernommen. Es gibt doch noch mehr darüber zu sagen als Fassungslosigkeit über dieses architektonische Verweigerung, die so symptomatisch ist für Berlin.
Vielleicht gelingt es mir demnächst in Gedanken noch einmal durch diese Türen zu gehen und die dem Vorplatz adäquate Ausstellung „Von mehr als einer Welt – Die Künste der Aufklärung“ zu beschreiben – vielleicht durch die Hintertür, ganz ohne Kritik: die – neben allerlei anderen – auch in der Ausstellung nicht zu findende größte Kunst der Aufklärung. Womit leider schon das wichtigste gesagt wäre.

