Alexanderplatz – Fernsehturm

Alexanderplatz Fernsehturm

Ein Platz ohne Richtung und Ziel. Von der Mitte Berlins auf die Welt hin war dieser Platz einmal gerichtet: 1970, eingerahmt von den Wohnungen des Volkes, die Tribünen gleich den Aufmarschplatz seitlich rahmen. Südwestlich begrenzt von Schloß / Palast der Republik  nordöstlich durch die Bahn und die dahinter geschalteten hin

Auf das Zentrum des Platzes hin sind alle Zeitschichten vernichtet. Der Ort zeichnet sich ebenso durch Leerstellen aus, wie durch die einzelnen verbliebenen Landmarken, die jede für sich zu wenig ergeben, um auf Dauer Bestand zu haben und im Ensemble beziehungslos zueinander stehen, wie das Land, dessen Zentrum Berlin sein will, in der Nachkriegsgeschichte Beziehungen und Kontinuitäten vermeidet.

Sinnbildlich liegen die einzigen beiden Gesellschaftsteile, die sich in Tradition deutscher Geschichte identifizieren hier in Staub und Brache oder verbleiben als Relikte, die wegzuräumen mit zu hohen Kosten verbunden ist.

Die Zeit des Nationalsozialismus ist verewigt in diesem Platz durch die letztlich vollkommene Selbstzerstörung.

Aufnahme aus Google Earth

 

Nach 1945 waren von dem vollständig bebauten Areal nur noch einzelne Gebäude erhaltenswert. Was übrig blieb, fiel der Stadtplanung der DDR zum Opfer. Deren Plan, den Alexanderplatz als Propaganda des Fortschritts und des Sozialismus zu verwerten, gibt den Rahmen der heutigen Topographie vor.

In der Vertikalen fehlt Preußen, das Schloß, dahinter die Altstadt Berlins. Die einen gesprengt durch den Nationenbau des Sozialismus, im Versuch den neuen Menschen mit Hammer und Sichel zu schmieden.  Vom Rand weg, von links nach rechts folgen der Funktionsarchitektur eines Bewirtschaftungsgedankens mit dem Hotel (Nachwende), der Rahmen der beiden Wohnriegel, monumental in der Platzgestaltung. Marienkirche (jdfs 1292), Park Inn-Hotel (1970), Fernsehturm (1969), ein zurück gesetzter Funktionsbau der Ostblock-Moderne (das Haus des Reisens ebfs. 1969), der zweite Wohnriegel, das Rote Rathaus von 1861.

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