Brot & Butter / Fashion Week

Es geht wieder los.

Der Himmel putzt sich, die Züge fahren ein.

Die Lichter gehen an.

Limousinen warten vor dem, was man hier gerne Palais nennt. Man ist ja in Preußen.

Nach Tempelhof führt kein Weg mehr.

Mal sehen, was kommt. Der Hype ist beträchtlich. Die Tageszeitungen überschlagen sich vor einem sakrosankten Ereignis. Ich gebe zu, daß ich den Erfolg, den die Ansiedlung der Messe in Berlin hatte, nicht erwartet habe. Von Verkehr, Werbung und Tourismus her könnte die Berlinale erreicht sein.

Die letzten Jahre ging es mir damit so, als ob mich Mallorca überkommt.

Ich bin gespannt.

True Religion

Mama,

die Leute mit dem weißen Porsche Cayenne sind da.

Modemesse Berlin öffnet

True Religion!

Steck Sie zu den Anderen, die mit den Mercedes in Carbon-Optik gekommen sind.

Es ist Modemesse in Berlin, Bread and Butter.

Brot und Butter gibt es auch sonst – nicht überall. Und Religion auch.

Selbstbehauptung und Selbstbeschreibung manifestieren sich dort, wo die Gesellschaft wackelt, mit nachlassender Gewissheit, mit nachlassendem Inhalt, mit nachlassender Achtung. Woran es liegt, wenn es an Selbstverständnis und Selbstachtung fehlt spielt keine Rolle. Die weißen Porsche Cayenne da mit erstaunlich greuslicher Casual-Mode, bitchy, ostentativ vergänglich, bewußt Applikation zum Sein. Die Hemden hängen raus, Jacket knittert drüber weg, sauteure Saisonstiefel aus dem Weiher geangelt. Alles schick und irre und so spannend. Da kommt nicht mehr viel.

Applikationen gibt es auch anderswo. Religion ist auch da ein Erklärungsmodell.

True Religion?

True Religion?

Ich habe nichst dagegen, wenn es wackelt, wenn die Gesellschaft in Bewegung bleibt. Das ist Bedingung ihrer Stabilität.