Lebkuchen

Wer sich vielleicht erinnert an die Aueinandersetzung Jürgen Dollases (bei Youtube) mit dem Hamburger von MacDonalds (sic) auf die Ansage eines Spitzenkochs, er könne nun auch für dieses Geld keinen besseren Hamburger produzieren, wobei für dieses Geld die entscheidende Note war, die Dollase genüsslich und im besten feuilletonistischen Sinne unterließ auszukosten, der sollte sich hier nicht in die Irre führen lassen bei der Testreihe der Tauglichkeit der Lebküchnerei, wenn auch mit vollkommen untauglichen Produkten der großen Discounter begonnen wird, die schon von Angebot und Anspruch gar nicht hineinreichen können in die hohe und höhere Schule der winterlichen Nervennahrung und Traditionsbespielung, des Tableaus der Erinnerungssensorik, die notwendig hier die Vorweihnachtszeit eröffnet und ein synaptisches Band knüpft in die Ursprünge unserer Kindheit hinein, Tunnel öffnet in die Zeiten, in denen wir mit kleinen Händen über den Tisch reichten hinüber über die Mandarinen und Zimtsterne ein Auge schielend auf die womöglich sich maßregelnd hebenden Augenbrauen der Eltern und später Bögen spannte über Grenzen und Regionen hinweg, wenn das Paket kam mit der Bruchware von Schmidt oder Woitinek, der Bäckereien Mirus und Eckstein oder den sorgsam in Cellophan verpackten Küchlein derjenigen, die auf den Weihnachtsmärkten der Dörfer, den Martini- und Kathreinalasmärkten ihre Saisonware nach alten Rezepten anboten, so dass hier immer noch ab Mitte November ein Dose steht am Schreibtisch zur Behebung der fortwährend kündenden Not der energetischen und stilistischen Unterversorgung gefüllt mit den Lebkuchen der vorgenannten und der Bäckerei Düll, welche also noch heute auf dem Weg zur Post besucht und in Kenntnis gesetzt wird, von der ganz unactenmäßigen Beschreibung der Sensorik einiger bekömmlicher Werke hiesiger Lebküchnereien durch Jürgen Dollase in der FAZ.

Großartig!

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